23.02.2006 - FN: Schlagkräftiges Instrument
Baufreigabe von Minister Peter Hauk für Flurneuordnungen
Neunstetten. Landwirtschaftsminister Peter Hauck übergab in Stuttgart die Baufreigabe für die Flurneuordnungen Bingen-Hitzkofen (Landkreis Sigmaringen) und Neunstetten (Hohenlohekreis) mit insgesamt rund 4,3 Millionen Euro Fördervolumen. "Ziel der Landesregierung ist es, die Entwicklung und die Wettbewerbsfähigkeit des Ländlichen Raumes weiter zu stärken. Das Land hat mit der Flurneuordnung ein nachhaltig wirkendes Instrument zur Förderung des Ländlichen Raumes an der Hand", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk, MdL, am Mittwoch in Stuttgart. Minister Hauk übergab an die beiden Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaften Bingen-Hitzkofen (Landkreis Sigmaringen) und Neunstetten (Hohenlohekreis) die Bescheide, die einen vorzeitigen Investitionsbeginn und damit den Baubeginn in den beiden Flurneuordnungsverfahren ermöglichen.
Voraussetzung für den Beginn des Ausbaus der gemeinschaftlichen Anlagen in Flurneuordnungsverfahren ist die Bewilligung der Fördermittel von Land, Bund und EU. Da frühestens im Juni dieses Jahres mit einer Freigabe der Gelder aus der Gemeinschaftsaufgabe des Bundes zu rechnen ist, hat das Land sich entschlossen, im Vorgriff auf die zu erwartenden Mittel aus Berlin den eigenen Anteil für den Ausbau bereitzustellen. "So kann frühzeitig im Jahr ausgeschrieben und ein großer Teil der Baumaßnahmen noch in diesem Jahr durchgeführt werden", freute sich der Minister über die erfolgreichen Bemühungen seines Hauses, gute Lösungen trotz der schwierigen Haushaltslage zu ermöglichen. Gerade in diesen Zeiten seien Investitionen, die eine Entwicklung für die Zukunft in Gang setzen, besonders wichtig.
Hauk wies auf die Bedeutung des Ländlichen Raumes hin: "Der Ländliche Raum ist nicht nur unser wichtigster Nahrungslieferant, sondern gleichzeitig Lebens-, Arbeits-, Natur- und Erholungsraum, den zu fördern und zu stärken sich lohnt." Schlechte oder fehlende Erschließung gelte es zu verbessern, zersplitterten Grundbesitz zusammenzulegen und Nutzungskonflikte zu beseitigen, damit die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft nachhaltig durch die Bewirtschaftung gesichert werden könne. Gemeinsam mit dem Vorstand der beiden Teilnehmergemeinschaften wurden daher Konzepte entwickelt, die nun mit finanzieller Unterstützung des Landes von den beteiligten Grundstückseigentümern umgesetzt werden. Dass dabei der Naturschutz und die Landschaftspflege eine entscheidende Rolle spielen, verstünde sich inzwischen von selbst. "Die Flurneuordnung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von einem landwirtschaftlich orientierten Verfahren zu einem bewährten, schlagkräftigen und innovativen Instrument der Strukturpolitik Baden-Württembergs entwickelt, das versteht, die unterschiedlichsten Interessen zum Wohl der Gesamtheit zusammenzuführen", betonte der Minister.
Bei dem im Hohenlohekreis liegenden Flurneuordnungsverfahren sind über die obigen Ziele hinausgehend Verbesserungen in der Ortslage durch private und öffentliche Dorferneuerungsmaßnahmen vorgesehen. Zur Durchführung dieser Flurneuordnung stehen rund 2,45 Millionen Euro als Zuschüsse bereit.
Quelle:
Fränkische Nachrichten
23. Februar 2006
www.fnweb.de