12.05.2006 - Hohenloher Zeitung: Eine Eiche steht für den Neubeginn

In Krautheim-Neunstetten fiel gestern der Startschuss für das Flurneuordnungsverfahren. Mit 3,6 Millionen Euro Gesamtkosten ist die Flurneuordnung Neunstetten das größte Projekt dieser Art im Land.


Von Henry Doll

Die Europäische Union, der Bund und das Land schießen 2,5 Millionen Euro zu.


„Wiewohl ich diese Ecke kenne: hier war ich noch nie“, stellte Peter Hauk, Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, gestern fest. Die Feldflur in der Nähe des Naturschutzgebietes „Im See“ ist ein ebenso schöner wie versteckt liegender Zipfel des Hohenlohekreises. Nur gut 25 Meter hinter der Wiese, auf der die Flurneuordnung am Donnerstag begann, markiert ein rot gestrichener Pflock die Grenzen der Stadt Krautheim. Dahinter liegt Boxberger Gebiet. „Die Baumaßnahmen im Flurneuordnungsverfahren Krautheim-Neunstetten mit Gesamtausführungskosten von rund 3,6 Millionen Euro sind eine bedeutende Investition in den Ländlichen Raum und stellen eine wichtige Unterstützung für die heimische Wirtschaft dar. Denn die Investitionen bleiben in der Region, sorgen für eine Stärkung des Mittelstandes und tragen zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei“, sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk.

Picknickstimmung am Ort des Geschehens. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger waren zum Start der Flurneuordnung gekommen. Die Sonne strahle, es gab ein deftiges Mittagessen, die Stadtkapelle Krautheim intonierte das Badener Lied und die Pflanzung einer Eiche markierte den Beginn von etwas Neuem. „Wir brauchen Flurneuordnung auch noch in Zukunft“, betonte Landrat Helmut M. Jahn. Oft sei sie die „Initialzündung“ für Folgemaßnahmen. Dass ein wesentlicher Teil der Flurneuordnung Verbesserungen der Straßensituation und bessere Grundstückszuschnitte im Ortskern zur Folge hat, steigert laut Jahn den Wohnwert. Ab August soll mit den Arbeiten in der Götzgasse begonnen werden. Das gesamte Flurneuordnungsverfahren erstreckt sich über eine Fläche von 956 Hektar. 3277 Flurstücke und 403 Anwohner sind betroffen. Minister Hauk lobte, dass es keine Einwendungen gegeben habe. Hauk: „Wir können es uns nicht mehr leisten, in strittige Verfahren reinzugehen.“

Krautheims Bürgermeister Andreas Köhler fand, Neunstetten habe landesweit „das große Los gezogen.“ Er übergab dem Minister die Götz-Plakette. Wolfgang Feßler von der Teilnehmergemeinschaft freute sich über die rasche Bewilligung der Zuschüsse und meinte scherzhaft: „Böse Zungen behaupten, dass vielleicht der Wahlkampf verantwortlich für die Schnelligkeit war.“

Quelle:
Heilbronner Zeitung - Hohenloher Stimme
12. Mai 2006
www.stimme.de

   
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