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24.03.2007 - Hohenloher Zeitung: Ort im Um- und Aufbruch

Von Daniel Stahl

KRAUTHEIM - Die Motorsäge heult laut auf. Es wird etwas gedrückt. Schon stürzt die Tanne um. Im Krautheimer Ortsteil Neunstetten wird derzeit überall abgerissen und neu gebaut. Das Ortsbild ist im Umbruch. Ilse Rohleder (57) und Oskar Hambrecht (68) fällen vor der evangelischen Kirche zwei Bäume. „Nächste Woche kommt ein Gerüst, da sollen die Bäume weg sein“, erläutert die Kirchengemeinderätin. Die Kirche wird hergerichtet für ihre 250-Jahrfeier. Da packt auch der Kirchengemeinderat mit an. Ortsvorsteher Werner Müller freut sich über so viele engagierte Bürger: „Anders ist auf den Dörfern nicht mehr viel möglich.“

Freundlich aufgenommen Auch Elke (45) und Helmut Liebscher (49) betreiben aktiv Dorfsanierung. Das Ehepaar ist mit Tochter Claudia und Hund Jonas aus Mönchengladbach nach Neunstetten gekommen. Seit fast zwei Jahren renovieren sie ein altes Haus am Ortsrand von Neunstetten und fühlen sich sehr wohl hier. „Wir sind sehr freundlich aufgenommen worden. Die Nachbarn sind alle nett und hilfsbereit“, sagt Elke Liebscher. Auch auf ihr Grundstück kommen viele Neuerungen zu. In einigen Tagen wird im Rahmen der Dorfflurbereinigung eine neue Straße am Haus gebaut.

Millionenprojekt Rund fünf Millionen Euro fließen in die Flurbereinigung in und um Neunstetten. Das tue dem Ortsbild gut, sagt Ortsvorsteher Werner Müller. Er zeigt mehrere leer stehende alte Häuser, die bald abgerissen werden. „Dann wird das Ort ganz anders aussehen“, erklärt der 59-Jährige. Schwerpunkt der Umbauarbeiten im Ort ist zur Zeit die Götzgasse. Hier machen Bagger, Lkw und Rüttelmaschinen gehörig Lärm. Die ganze Straße ist aufgerissen. „Seit 1. November sind wir hier beschäftigt“, erzählt Markus Lang von der Baufirma Bockmeier. Bald sollen die Pflasterarbeiten beginnen. Für Anwohnerin Heidi Zenker ist dann endlich das Ende der Arbeiten abzusehen. Die tägliche Geräuschkulisse sei furchtbar, sagt die 57-Jährige. „Wenn die draußen rütteln, muss ich in der Küche das Geschirr wegräumen.“ Doch auf die neue Straße freut auch sie sich.

Kinderland Ist die Götzgasse fertig, wird der nächste Teil im Ort renoviert, der so genannte Berg, an den sich das Neubaugebiet anschließt. Hier wurde in letzter Zeit rege gebaut. Viele junge Familien würden im Dorf wohnen, sagt Werner Müller. Marcel (4), Julian (7) und Sabrina Wurst (9) toben im Garten. Sabrina mag den Ort: „Hier wohnen meine ganzen Freundinnen.“ Und ihr Bruder stimmt mit ein: „Ich finde die ganze Welt hier gut.“

Quelle:
Heilbronner Zeitung - Hohenloher Stimme
24. März 2007
www.stimme.de

   
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