22.09.2007 - Hohenloher Zeitung: Landkreise neu verbunden
Von Andreas Böhler
Krautheim - Die Töne der Stadtkapelle Krautheim hallen im Wald zwischen Neunstetten und Windischbuch. Nur ein paar Schritte entfernt liegt die neue Kreisstraße, welche die zwei Orte nun nach etwa einem Jahr Bauzeit verbindet. Hohenlohes Landrat Helmut M. Jahn und der Landrat des Main-Tauber-Kreises, Reinhard Frank, gaben sie gestern für den Verkehr frei.
Bei einem „Altweibersommer par excellence“, so Frank, betonten beide die Wichtigkeit einer guten Straßeninfrastruktur. Straßen wie diese seien nicht nur bloße Verbindungen, sondern steigerten die Lebensqualität und „haben schon immer zum wirtschaftlichen Erfolg einer Region beigetragen“, stellte Jahn die Wichtigkeit der Gemeinschaftsmaßnahme dar. Zwar habe man für das Unternehmen eine lange Vorlaufzeit benötigt, letztlich haben sich die zwei Kreise jedoch zusammengerauft, so Jahn.
Rund 1,8 Millionen Euro haben die Landkreise zusammen für die Bauarbeiten aufgebracht. Etwa 20 000 Kubikmeter Erdmasse mussten für den Ausbau bewegt werden. Der Main-Tauber-Kreis übernahm die Planung der Maßnahme, und beide Kreise kümmerten sich um den Grunderwerb. Der Hohenlohekreis konnte ihn im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens Krautheim-Neunstetten tätigen. Fünf Firmen hatten sich für die Arbeiten beworben, die das Straßenbauamt des Hohenlohekreises ausgeschrieben hatte. Die Firma Weiß aus Bad Mergentheim bekam letztlich den Zuschlag. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Windischbuch steht noch an, dann sind die Baurbeiten endgültig beendet. Im Herbst sollen außerdem noch Obstbäume entlang der neuen Straße gepflanzt werden.
„Vor zwölf Monaten konnte man hier noch von Schlagloch zu Schlagloch hüpfen“, scherzte Frank. Die Investition sei für beide Landkreise von hohem Nutzen. Sie würden hiermit näher zusammenwachsen. Auch wenn man nicht zu den Ballungsräumen der Republik gehört, so Frank, „kann man wirtschaftlich erfolgreich sein und Lebensqualität ermöglichen.“ Dass man das geschafft hat, stellte er schon allein dadurch dar, dass er Jahn als den „bundesweit erfolgreichsten Landrat“ vorstellte. Schließlich ist im Hohenlohekreis die Dichte der Weltmarktführer am höchsten.
Das obligatorische Durchschneiden eines Bandes durfte natürlich nicht fehlen. Zusammen mit den Bürgermeistern von Krautheim und Boxberg, Andreas Köhler und Christian Kremer, Oliver Bückner und Matthias Kühnel, Leiter der Straßenbauämter des Hohenlohe- und des Main-Tauber-Kreises, und Jochen Müssig, Dezernent für Kreisentwicklung, gaben die zwei Landräte die Kreisstraße frei.
Anschließend wurde sie per Bus befahren. Alle Zuschauer waren eingeladen. Einige Einwohner der zwei Stadtteile wollten unbedingt zu den ersten gehören, die die neue, verbreiterte Straße befuhren. Zum Ausklang der Veranstaltung waren alle Beteiligten in der Gaststätte „Zum Rad“ in Neunstetten eingeladen. Denn, so Frank, „wer feste arbeitet, darf auch feste vespern.“
Quelle:
Heilbronner Zeitung - Hohenloher Stimme
22. September 2007
www.stimme.de