30.11.2007 - FN: Gelungener Ausbau der Götzgasse in Neunstetten

Krautheim: Mehrere große Baumaßnahmen trotz leerer Gemeindekasse / "Punktlandung" bei der Kostenberechnung

Neunstetten/Krautheim. Kein Geld in der Gemeindekasse und doch eine Baustelle nach der anderen: Selbst Krautheims Lemianer staunten bei der Rathausstürmung darüber und deren Präsident Hubert Menrath zollte dem Gemeindegremium seinen Respekt: "Doch grenzt es fast schon an ein Wunder - der Köhler bringt immer wieder ein Großbaustelle unter!"

Eine dieser Großinvestitionen war die Neugestaltung der Neunstettener Götzgasse. Wie Bürgermeister Andreas Köhler und Kämmerin Heike Naber in der jüngsten Gemeinderatsitzung mitteilten, liegt nunmehr die Abrechnung des ersten Bauabschnittes vor: Die Gesamtausgaben beliefen sich auf über 430 000 Euro. An Eigenmitteln der Gemeinde waren 95 000 Euro eingeplant. Mit faktischen Kosten von 95 700 Euro habe man nahezu eine Punktlandung erreicht, ließ Kämmerin Naber mit berechtigtem Stolz wissen. Aus dem Ausgleichsstock seien erfreuliche 180 000 Euro Krautheim zugegangen und aus weiteren Quellen Neunstetten 125 000 Euro zugeflossen.

Ein Rundgang durch den historischen Flecken Neunstetten mit Ortsvorsteher Werner Müller lässt deutlich werden, dass fast alle Angrenzer an die Götzgasse ihre angrenzenden Höfe mittlerweile neu gestaltet und der Straße angepasst haben. Die Liebe zum Detail bei Planung und Durchführung wird allenthalben sichtbar.

Neben dem in leuchtendem Gelb erstrahlenden Kirchturm inmitten des Rosengärtchens kann man verschnaufen und sich auf einem der eigens aufgestellten drei Sitzsteine niederlassen. Noch gibt es für den Ortsvorsteher allerdings kein Ausruhen: Hinter so manchem verputzen Hausgiebel der Götzgasse verbirgt sich schönes Fachwerk.

In der Schlossgasse wird mit Hilfe von Kübeln für mehr Grün im Dorfbild gesorgt. In warmen, herbstlichen Farben präsentiert sich Neunstettens Schmuckstück, das Schloss, über dem Dorf gelegen und doch mit ihm vielfältig und eng verbunden.

Im Zuge der Dorfflurbereinigung sollen in Neunstettens "Schwachgebiet" die alten Scheunen und Ställe zwei Bauplätzen weichen. Die Eigentümer hätten ihre Zustimmung zum Abbruch gegeben, so der Ortsvorsteher. "Fünfzehn Jahre haben wir darauf gewartet."

Werner Müller hofft, dass nun Nägel mit Köpfen gemacht werden. Krautheims Gemeindegremium zieht mit, trotz Geldmangel. Verwaltung und Gemeinderat sind einhellig der Meinung, dass im Zug der laufenden Dorfflurbereinigung gerade diese Neunstettener Schwachstelle bereinigt werden müsse. Dann wird es auch möglich sein, die vorbeiführende Straße so zu verbreitern, dass sie mit regulären Fahrzeugen befahren werden kann.

Der Plan der Dorfflurbereinigung lässt erkennen, was in Feld, Wald und im Dorf geschaffen worden ist. Den finanziellen Aufwand bezifferte Müller mit rund 3,6 Millionen Euro.

Trotzdem bleibt noch viel zu tun: In Neunstettens Ortsdurchfahrt liegen an die hundert Jahre alte Wasserleitungsrohre. Nicht zuletzt deshalb ist es ein Anliegen von Müller, dass Straße im Zuge der Dorfflurbereinigung von Grund auf erneuert wird. Inzwischen habe er bereits für dieses etwa eine Million Euro teure Projekt glaubwürdige Zusagen erhalten, ist der Ortsvorsteher zuversichtlich.

Als weitere größere Baumaßnahme in Krautheim erfolgte die Teil-Sanierung von Krautheims Grund- und Hauptschule. Hierfür wurden 697 326 Euro im Zuge des ersten Bauabschnittes aufgebracht und verbaut.

Aufgeschreckt waren im Jahr 2005 Krautheims Bürger über den Einsturz der Stadtmauer im Bereich des kommunalen Kindergartens.

Unvorhergesehene Investitionen in Höhe von 202 331 Euro wurden über Nacht fällig. Ein stattlicher und nicht vorhergesehener Betrag, den die Stadt Krautheim mit einem Eigenanteil von 170 831 Euro selbst finanzieren musste.

Der Denkmalschutz steuerte 31 500 Euro bei. pb

Quelle:
Fränkische Nachrichten
30. November 2007
www.fnweb.de

 

   
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